Papageien haben spezifische Bedürfnisse, wenn es um ihre Ernährung, Umgebung und soziale Interaktion geht. Damit es deinen Papageien an nichts mangelt, solltest du die Grundlagen der Papageien Haltung kennen.
Papageien sind mehr als nur redselige Vögel, die im eigenen Zuhause schön aussehen. Sie sind liebenswerte und unterhaltsame Gefährten mit einer langen Lebenserwartung. Falls du dich für die Haltung von Papageien interessierst, solltest du dir daher bewusst sein, dass die Zweibeiner bis zu 100 Jahre alt werden können. Daher handelt es sich bei der Anschaffung oft um eine Bindung fürs Leben, die gut überlegt und geplant sein sollte. Damit deine Papgeien ein langes und erfülltes Leben haben, brauchen sie unter anderem artgerechtes Papageienfutter, ausreichend Platz und gefiederte Gesellschaft. In diesem Beitrag findest du neben den Voraussetzungen für eine Papageien Haltung außerdem Tipps zur Anschaffung und Pflege.
Papageien Haltung: Welche Voraussetzungen sollten Besitzer:innen erfüllen?
Bei Papageien handelt es sich um faszinierende Tiere, die ursprünglich aus warmfeuchten, tropischen Gebieten stammen. So sind die Tiere hauptsächlich in Australien, Afrika, Asien sowie Südamerika heimisch. Von den als gesellig und sprachbegabt geltenden Tieren gibt es mehr als 370 Arten in verschiedenen Farben, die bis zu 100 Jahre alt werden können. Neben der Sprachfähigkeit heben sich die gefiederten Freunde auch äußerlich von ihren Artgenossen ab: Mit dem gekrümmten Schnabel, der sich unter anderem beim Klettern als hilfreich erweist, oder auch der beweglichen Zunge, welche die Vögel bei ihrer Nahrungssuche einsetzen.
Aufgrund dieser speziellen Merkmale sollte eine Anschaffung von Papageien wohlüberlegt sein und nicht aus einem Impuls heraus erfolgen. Folgende Voraussetzungen sollten vorhanden sein, damit die Papageien-Haltung für die Tiere gesund ist und bleibt:
- Du benötigst ausreichend Platz, um mindestens zwei der quirligen Tiere beherbergen zu können. Denn Papageien gelten als sehr gesellig und sollten stets mit mindestens einem Artgenossen zusammenleben. Tun sie das nicht, vereinsamen sie und werden krank. Deshalb hat die Bundesregierung mit einem entsprechenden Tierschutzgesetz die Einzelhaltung der sensiblen Tiere verboten. Ausgenommen sind von dieser Regelung lediglich nur auf Menschen geprägte, kranke oder verletzte Papageien. Auch auf eine gewisse Verträglichkeit ist zu achten; Du solltest lediglich Papageienarten zusammenhalten, die mit- und untereinander harmonieren und ähnliche Bedürfnisse haben.
- Auch der zeitliche Faktor ist entscheidend. Papageien sind sehr aktive Tiere, die beschäftigt werden wollen. Daher sollten im Käfig ausreichend Spielzeuge und Beschäftigungsmöglichkeiten untergebracht werden.
- Papageien eignen sich wenig für geräuschempfindliche Menschen und Langschläfer. Sie pfeifen gerne und tun dies mitunter schon in den frühen Morgenstunden.
Falls du den oben genannten Anforderungen gerecht wirst, bekommst du mit Papageien treue Begleiter, die als gefiederte Rabauken dein Leben sicherlich positiv bereichern werden.
Gesetz zur Haltung von Papageien in Deutschland: Einzelhaltung verboten!
Der Gesetzgeber hat bestimmte Regeln erlassen, um die Papageien zu schützen und den Tieren eine artgerechte Haltung zu ermöglichen.
Folgende Bestimmungen zur Haltung von Papageien solltest du kennen:
- Paarhaltung: Papageien sind äußerst gesellige Tiere, die in ein soziales Gefüge unter ihresgleichen eingefügt werden sollen. Aus diesem Grund sieht der Staat eine „mindestens paarweise Haltung oder Gruppenhaltung“ als unabdingbar an. Eine Einzelhaltung ist seit einigen Jahren verboten. Verkäufer:innen dürfen Papageien aus diesem Grund ausschließlich paarweise abgeben.
- Haltungsansprüche: Weiterhin gibt es spezielle Richtlinien zur Haltung von Papageien. Aus artenschutzrechtlichen Gründen ist es nicht erlaubt, Papageien anzuketten oder an einem Bügel zu halten. Auch die Volieren müssen bestimmte Mindestmaße erfüllen und mindestens 80 Zentimeter hoch sein. Wer seine Tiere außen hält, muss einen Schutzraum oder einen Witterungsschutz bereitstellen, der die Vögel bei kühlen Temperaturen schützt. Als Richtwerte gelten Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius im Schutzraum.
- Transport: Für den Transport von Papageien werden Kästen aus stabilen Materialien benötigt werden. Wenn möglich, sind die Papageien in abgedunkelten und gut durchlüfteten Boxen einzeln zu transportieren. Von den Maßen her muss die Box mindestens so breit und lang sein wie der Vogel und zusätzlichen Freiraum im Bereich des Kopfes bieten. Bei mehrstündigen Fahrten ist eine Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser zwingend erforderlich.
- Einzelhaltung: Eine Einzelhaltung ist nur in begründeten Fällen bei kranken oder verletzten sowie verhaltensgestörten Tieren vorgesehen. Innerhalb von drei Jahren sollte eine Wiedervergesellschaftung erfolgen. Während dieser Zeit muss der einzeln gehaltene Papagei täglich über mehrere Stunden vom Menschen beschäftigt werden, um einen sozialen Ausgleich sicherzustellen.>
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Haltung von Papageien: Welche Ausrüstung benötigt man?
Um Papageien zu halten, benötigt man eine bestimmte Ausrüstung. Die nachfolgenden Gegenstände sollten beim „Einzug“ der gefiederten Freunde vorhanden sein:
- eine mindestens 80 cm hohe Voliere inklusive Schutzraum
- Sitzstangen in Form von Baumzweigen
- Papageiensand mit Rindenmulch und Holzspänen
- ruhiger, zugfreier Raum mit ausreichend Beleuchtung / Tageslicht
- Futternäpfe und Wasserspender
- Spielzeug
- spezielles Reinigungsmittel für Volieren
- Vogelbad
- Vogelfutter
- Transportbox
- Käfigabdeckung
Papageien richtig pflegen
Die gefiederten Piepmätze mögen es sehr, sich hin und wieder ein Bad zu gönnen. Daher solltest du deinen Vögeln nach Möglichkeit immer ein kleines Becken zur Verfügung stellen – oder sie mehrmals pro Woche mit Wasser besprühen.
Wichtig ist außerdem, dass die Vögel ausreichend Möglichkeiten zum Fliegen bekommen. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit solltest du also Vorkehrungen treffen und diese umsetzen, sodass die Fiederfreunde Freiflüge im Zimmer unternehmen können. Hierbei gilt es darauf zu achten, dass Fenster und Türen stets geschlossen sind.
Ebenso wichtig für eine gesunde Papageien-Haltung ist die Krallenpflege. Es kommt vor, dass die Krallen der Papageien sehr schnell nachwachsen, bevor sie richtig abgenutzt werden. Um den vermehrten Hornzuwachs zu bremsen, kannst du entweder mit deinen Vögeln zum Tierarzt gehen und die Krallen dort vom Fachmann kürzen lassen oder selbst eine Krallenschere nutzen.
Papageien als Haustiere halten: Auf die richtige Ernährung achten
Um die Vögel artgerecht zu ernähren, benötigen sie täglich frisches Futter.
Hauptsächlich benötigen die Piepmätze viele Vitamine, sodass sie frische Obst- und Gemüsesorten wie entkernte Äpfel und Bananen, Erdbeeren oder Kirschen bevorzugen. Achte darauf, deinen Papageien ausschließlich ungespritzte und unbehandelte Sorten anzubieten. Einige Obst- oder Gemüsesorten dürfen Papageien gar nicht fressen. Dazu gehören:
- Avocados
- unreife Holunderbeeren
- Apfel- und Kirschkerne
- Mandarinen, Clementinen, Orangen (bei nierenkranken Tieren)
- Kohlsorten
- Bohnen
Bei Futtermischungen gilt es, auf den Fettanteil zu achten. In guten Mischungen steckt größtenteils Kleinsaat und nur ein geringer Teil an Sonnenblumen- und Kürbiskernen. Empfehlenswert sind natürliche Grundmischungen für Papageien-Futter ohne Nüsse, die gezielt mit anderen Komponenten ergänzt werden können.
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Haltung von Papageien: Welche Art ist die richtige?
Papageien gehören der Gattung der Handfüßler an. Traditionell gibt es deshalb zwei unterschiedliche Kategorien: Die eigentlichen Papageien sowie die Kakadus. Letztgenannte fallen durch ihre aufstellbare Federhaube auf, welche die eigentlichen Papageien nicht haben. Jedoch verbinden beide Arten die aufrechte Körperhaltung sowie der kräftige Schnabel. Bevor du dir einen Papageien anschaffst, solltest du deshalb überlegen, welche Art am besten für dich geeignet ist. Falls du zu den Einsteigern und Anfängern gehörst, solltest du dir pflegeleichte Wellen- oder Nymphensittiche zulegen. Für fortgeschrittene Halter, die schon Erfahrung mit Vögeln gesammelt haben, kommen Graupapageien, Amazonenpapageien oder auch Kakadus in Betracht.
Papageien beschäftigen: Was muss man bei der Haltung beachten?
In der freien Wildbahn sind Papageien permanent auf Achse. Daher kann sich die Beschäftigung der Tiere in den eigenen vier Wänden als schwierig erweisen. Insgesamt benötigen Papgeien viel Aufmerksamkeit. Sobald sie sich langweilen, beginnen sie, sich selbst zu verletzen. Daher sollte immer eine ausreichende Zahl an Spielzeugen vorhanden sein, die die Piepmätze auf Trapp halten. Auch Futterspiele beschäftigen die Vögel, sodass diese versuchen, das versteckte Futter auf eigene Faust zu entdecken.
Papageien als Haustier anschaffen: Worauf es vor dem Kauf zu achten gilt
Vor dem Kauf von Papageien solltest du dich unbedingt ausschließlich bei seriösen Züchtern oder im Zoofachhandel umsehen. Achte unbedingt darauf, dass der Verkäufer oder die Verkäuferin einen sogenannten Herkunftsnachweis vorlegen kann, wie es das Washingtoner Artenschutzübereinkommen vorsieht. So garantiert man dir, dass es sich um ein legal gehandeltes Tier mit allen erforderlichen Nachweisen handelt.
Vergewissere dich vor dem Kauf zudem unbedingt über die bisherigen Haltungsbedingungen. Bekommt der Papagei ausreichend Futter und Freiraum? Wie sieht es mit den hygienischen Gegebenheiten aus? Nur dann, wenn der Gesamteindruck gut ist und die Haltungsbedingungen insgesamt stimmen, solltest du die Papageien kaufen. Und: Vergewissere dich, dass die Vögel bei guter Gesundheit sind. Unterernährte Tiere, exportierte Vögel oder solche, die an Durchfall leiden, solltest du nicht kaufen.
Es gibt zudem Papageien, die unter Artenschutz stehen und deren Anschaffung den Behörden gemeldet werden muss. Dafür ist jeder Halter bzw. jede Halterin selbst verantwortlich. Eine solche Bestandsanzeige, die neben dem Alter und Geschlecht auch die Herkunft des Tieres ausweist, ist bei der zuständigen Naturschutzbehörde einzureichen. Weiterhin benötigen deine gefiederten Freunde aus seuchenschutzrechtlichen Gründen einen Fußring. Mit diesem Fußring lassen sich deine Tiere – sollte eine Seuche ausbrechen – eindeutig zuordnen.
Fazit: Papageien als Haustiere anschaffen und halten
Die Haltung von Papageien als Haustiere sollte wohlüberlegt sein. Informiere dich am besten vor der Anschaffung genau über die erhältlichen Papageienarten und überlege, welche gut zu deiner Lebenssituation passt. Anschließend solltest du das benötigte Zubehör besorgen und die rechtlichen Grundlagen beachten. Wenn du die im Ratgeber genannten Aspekte berücksichtigst, steht einer artgerechten Haltung der Papageien nichts im Weg.