Die Kindheit mit einem Hund teilen zu können, ist für viele ein Geschenk. Ein Hund kann nicht nur das Verantwortungsbewusstsein des Kindes schulen, sondern auch zu einem Partner und Freund für das Kind werden.
Wenn Kinder mit Hunden aufwachsen, kann sich das positiv auf ihre Entwicklung auswirken. Doch nicht alle Hunderassen eignen sich als Spielgefährte für Kinder. Einige Hunderassen sind leicht reizbar, ungeduldig oder haben ein erhöhtes Risiko zuzubeißen. Beispielsweise können Schäferhunde in brenzligen Situationen aggressiv werden. Doch gerade im Familienleben kann es mal drunter und drüber gehen. Darum sind Schäferhunde für Familien mit Kindern nicht die beste Wahl. Vorsicht geboten ist auch bei großen Hunderassen. Hunde wie die Deutsche Dogge sind zwar sehr gutmütige Tiere, aber oft schätzen sie ihre Kraft falsch ein. Besonders für kleine Kinder ist es dann schwierig, sie an der Leine zu führen.
Grundsätzlich gilt: Bevor man einen Hund adoptiert, sollte man sich informieren, welche Hunde mit dem individuellen Familienleben und der wohnlichen Situation vereinbar sind.
Was zeichnet einen Familienhund aus?
Den PERFEKTEN Familienhund wird es nicht geben. Zu unterschiedlich sind die Familien und auch ihre Lebenssituationen. Wer einen großen Garten und viel Zeit hat, kann einem großen Familienhund wie dem Berner Sennenhund eher ein geeignetes Zuhause bieten als eine Familie in einer kleinen Dreiraumwohnung. Sind alle berufstätig und haben wenig Zeit, sollte man nach einer Hunderasse suchen, die auch mal weniger Aufmerksamkeit verträgt.
Folgende Eigenschaften zeichnen einen Familienhund aus:
- kinderlieb
- verspielt
- belastbar
- nervenstark
- ausgeglichen
Grundsätzlich sollte ein Familienhund belastbar sein und in der Lage, ruhig zu bleiben. Laute, lärmende Kinder, die unabsichtlich einen auf die Pfote treten, sollten ihn nicht überfordern. Im hektischen Familienchaos kann es durchaus stressig zugehen. Nervenstarke Hunde mit ruhigem Gemüt sind gute Familienhunde, weil sie auf Stress nicht mit aggressivem Verhalten reagieren. Besonders beim Umgang mit Kindern ist für Familienhunde ein geduldiges und kinderliebes Wesen entscheidend..
Es gibt Hunderassen, die sehr stark haaren und jene, die wenig haaren. Viele Familien wünschen sich einen Familienhund, der wenig haart. So ist es trotz Hund und Kind(er) einfacher, die Sauberkeit in der Wohnung zu wahren. Auch das sollte vor der Anschaffung eines Hundes für die Familie berücksichtigt werden.
7 Hunderassen für Familien mit Kindern
Wir haben euch eine Auswahl an großen und kleinen Familienhunden zusammengestellt, die dafür bekannt sind, dass sie kinderlieb sind und sich als Familienhund eignen.
Berner Sennenhund: Großer Familienhund mit großem Herz
Eigenschaften: | gutmütig, freundlich, sehr ausgeglichen und anhänglich |
Hinweise: | haart sehr stark für Anfänger geeignet |
Der Berner Sennenhund ist als großer Hund für Familien mit Kindern sehr beliebt. Außerdem ist der Hund ein guter Anfängerhund. Wichtig sind für ihn die sozialen Kontakte. Er baut eine enge Bindung zu seiner Bezugsperson auf. Allein gelassen zu werden verträgt er nicht gut. Er braucht eine Familie, die sich viel und intensiv mit ihm beschäftigt und wird das mit seiner treuen, liebevollen Art entsprechend entlohnen. Auch wenn Kinder (unabsichtlich) etwas ruppiger mit dem Tier umgehen, verliert er oft nicht die Fassung, was ihn zu einem beliebten Familienhund macht.
Bernersenner sind sehr große Tiere. Ideal ist daher ein Haus mit Garten, wo der Hund sich austoben kann. Wer es absolut sauber in seiner Wohnung liebt und nur bedingt Zeit hat, aufzuräumen, sollte bitte berücksichtigen, dass Berner Sennenhunde sehr stark haaren.
Bichon Frisé: Kleiner Familienhund zum Schmusen
Eigenschaften: | verschmust, herzlich, unkompliziert |
Hinweise: | haart wenig als Ersthund geeignet |
Klein, knuffig und absolut liebenswert. Der Wattebausch auf vier Pfoten ist ein kleiner Familienhund, der wenig haart. Als hypoallergene Hunderasse erobert er auch in Familien mit Allergikern die Herzen im Sturm. Bichon Frises lieben es zu kuscheln. Aufgeschlossen, freundlich und sehr liebenswürdig vertragen sie sich hervorragend mit Kindern. Die Haltung in einer Stadtwohnung ist problemlos möglich. Zudem ist er sehr gelehrig und einfach zu erziehen, warum er auch als Ersthund geeignet ist.
Dalmatiner: Großer Familienhund mit viel Energie
Eigenschaften: | sehr verspielt, gesellig, aktiv, sensibel |
Hinweise: | haart sehr stark kein Anfängerhund |
Der Film 101 Dalmatiner führte zu einem regelrechten Beliebtheitsschub der gepunkteten Vierbeiner. Eine „Dalmatinerwelle“ schwappte durch die Haushalte. Zwar ist der Dalmatiner sehr kinderfreundlich, aber er ist keineswegs ein Anfängerhund. Sie sind sehr sensibel und reagieren empfindlich auf Stress. Bei Reizüberflutung neigen sie dazu, nervös zu werden. Dalmatiner sind freundlich und anhänglich, stecken aber voller Energie und Tatendrang. Deswegen brauchen sie sehr viel Auslauf. Damit passen Dalmatiner besonders zu Familien, die sehr aktiv sind.
Französische Bulldogge: Kleiner Familienhund und treuer Begleiter
Eigenschaften: | gemütlich, anhänglich, freundlich |
Hinweise: | haart sehr wenig für Anfänger geeignet |
Französische Bulldoggen sind liebenswürdige, anhängliche Zeitgenossen. Nicht nur ihre Körpergröße, sondern auch ihr Bewegungsdrang ist gering. Als kleiner Familienhund kann er sich deswegen auch in kleineren Wohnungen wohlfühlen. Dabei muss man sich nicht sorgen, dass der Bully mit seinem Bellen die Nachbarn verärgert. Französische Bulldoggen kann man nicht als Kläffer bezeichnen. Sie bellen generell sehr wenig.
Mit ihrem umgänglichen und friedfertigen Wesen sind sie ein toller Spielgefährte für Kinder. Wer über einen kleinen Familienhund nachdenkt, der wenig haart, für den eignet sich eine Französische Bulldogge. Was sie nicht mögen, ist alleine gelassen zu werden. Sie lechzen nach Zuneigung und Nähe. Einsamkeit schlägt ihnen aufs Gemüt.
Beagle: Mittelgroßer Familienhund für aktive Familien
Eigenschaften: | intelligent, lebhaft, gutmütig |
Hinweise: | haart stark nicht als Anfängerhund geeignet |
Um dem ausgeprägten Jagdtrieb des Beagles Herr zu werden, braucht es ein erfahrenes Frauchen oder Herrchen. Der Beagle will körperlich und geistig gefordert werden. Er ist freundlich, aufgeschlossen und nicht aggressiv. Deswegen wird er häufig als Familienhund eingestuft. Hierbei ist aber unbedingt zu beachten, dass eine konsequente Erziehung das A und O ist. In einer Stadtwohnung mit hellhörigen Wänden könnte der Beagle für Ärger mit den Nachbarn sorgen. Ausdauerndes Bellen, Heulen oder Jaulen sind nicht unüblich für diese Hunderasse.
Labrador Retriever: Der beliebte Familienhund
Eigenschaften: | sehr sozial, ausgeglichen, eifrig |
Hinweise: | haart sehr stark guter Anfängerhund |
Der Labrador gilt als Familienhund schlechthin. Labradore sind gutmütige und freundliche Tiere, die dem Menschen gegenüber aufgeschlossen und neugierig sind. Ihr geduldiges, ausgeglichenes Wesen und ihr Wille, Frauchen und Herrchen zu gefallen, machen sie zu super Familienhunden. Da er nicht als Jagd-, sondern als Apportierhund gezüchtet wurde, hat er immernoch eine große Leidenschaft für das Apportieren. Mit einem Labrador Retriever gehört das Stöckchen werfen von nun an fest zum Tagesprogramm.
Schafft man sich einen Labrador als mittelgroßen Familienhund an, sollte man sich einen guten Staubsauger zulegen. Denn der Labrador haart das ganze Jahr über sehr stark.
Pudel: Familienhund und hochintelligenter Lockenkopf
Eigenschaften: | anpassungsfähig, intelligent, ruhig |
Hinweise: | haart nur wenig als Anfängerhund geeignet |
Mit einem Pudel wächst die Familie um eine liebenswerte, intelligente Schönheit. Pudel sind lernfähig und lernwillig. In Kombination mit ihrem freundlichen und loyalen Wesen sind sie daher ein ausgezeichneter Familienhund, der wenig haart. Mit seiner Begeisterung fürs Schmusen, Spielen und Lernen gewinnt er die Herzen von Kindern und Eltern gleichermaßen. Pudel zählen zu den hypoallergenen Hunderassen, die für Allergiker geeignet sind.
Was ist bei der Auswahl eines Familienhundes zu beachten
Die Entscheidung, welcher Hund den Anforderungen des Familienlebens gerecht wird, ist keineswegs einfach. Du solltest nicht allein danach gehen, wie süß das Tier ist. Bei der Wahl des Hundes solltest du unter anderem folgende Aspekte berücksichtigen:
- Wie groß ist das Haus/die Wohnung? Gibt es einen Garten, in dem der Hund herumtollen kann?
- Wie alt sind die Kinder?
- Wie aktiv ist die Familie? Ist man viel draußen unterwegs?
- Wie viel Zeit steht für die Erziehung und Pflege des Hundes zur Verfügung.
- Reagiert ein Familienmitglied allergisch auf Tierhaar? (Einige Hunderassen sind als Familienhund für Allergier geeignet, wie bspw. der Pudel).
Fazit: Hunderassen für Kinder
Es gibt viele Faktoren, die beeinflussen, ob ein Hund gut zu der Familie passt oder nicht. Grundsätzlich können die meisten Hunde mit der richtigen Erziehung als Familienhund eingesetzt werden. Doch es gibt Hunderassen, die sich besser als andere als Familienhund eignen. Ein ausgeglichenes, gutmütiges Wesen, kein zu ausgeprägter Bewegungsdrang und eine geringe Neigung zum Bellen haben sich als Eigenschaften für einen Familienhund bewährt. Bedenke aber immer: Hunde sind individuell und folgen keinem Idealbild. Sie haben ihren eigenen Charakter.